Wer seinen Urlaub in Schweden verbringen möchte, der darf sich bereits im Vorfeld auf ein völlig anderes Erlebnis einstellen, als wenn es in den Touristenregionen im Süden oder in Deutschland an die Ost- oder Nordsee direkt vor der heimischen Türe geht. Hier steht eindeutig die Entschleunigung im Vordergrund. Flächenmäßig ist Schweden circa ein Viertel größer als Deutschland bei nur circa 10 Millionen Einwohnern. Bei den Urlaubern in Schweden steht vor allem das Naturerlebnis im Vordergrund, angefangen bei den weißen Stränden bis hin zu weiten Wäldern und Wiesen. Für die kulturellen Höhepunkte sorgen die Ballungsräume im Süden – also vornehmlich Stockholm, Göteborg und Malmö. In diesen Regionen sorgt ein abwechslungsreiches und vielfältiges Kulturprogramm für Abwechslungen. Zusätzlich interessant ist die idyllisch schöne Ferienregion Småland, in der überwiegend Flachland und idyllische, dichte Wälder zu finden sind; aber auch eine Vielzahl von Seen und Küstenstreifen sorgt für richtige Urlaubsstimmung bei Freiluftfanatikern.
Abendstimmung am Strand von Ängelholm – green car magazine
Vorplanungen für den Schwedenurlaub
Zunächst einmal sollten die klimatischen Bedingungen berücksichtigt werden, durch die Nähe zum Golfstrom verfügt Schweden gerade in den südwestlichen Bereichen über ein vergleichsweise mildes Klima und eine hohe Niederschlagsmenge im Jahr. Die Unterschiede zwischen Nord- und Südschweden unterscheiden sich erheblich. Im Sommer wird es kaum richtig heiße Temperaturen geben, aber der Winter in den Regionen ist sehr verschieden ausgeprägt. Der Norden Schwedens wird von sehr langen und kalten Wintern mit wenigen Sonnenstunden dominiert, während er gerade in Südwesten eher milder ausfällt. Bei unserem Aufenthalt im Südwesten im typisch skandinavischen Småland sind mildere Winter und viele Sonnenstunden und im Sommer häufig wärmere Tagestemperaturen zu erwarten.
Allemannsrätten – das Jedermannsrecht für Naturcamper
Das Jedermannsrecht regelt den Umgang mit Tieren und Pflanzen und sagt, wie, wo und wie lange man sich in der freien Natur aufhalten darf. Das Jedermannsrecht ist kein eigenständiges und kein geschriebenes Gesetz, sondern ein Gewohnheitsrecht, dessen Wurzeln weit bis ins Mittelalter zurückreichen. Einige der im Jedermannsrecht enthaltenen Rechte sind allerdings in verschiedenen Gesetzen präzisiert, zum Beispiel im Jagdgesetz. Erlaubt ist das Campen in fast allen Regionen, insofern die Camper weder stören noch zerstören. Privatgelände und gekennzeichnete Schutzgebiete sind hiervon ausgenommen.
Wer lieber auf Entspannung in einer Ferienwohnung oder einem Ferienhaus setzt, wird in Südschweden auch fündig. Angeboten werden von kleinen Appartements bis zum komfortabel ausgerüsteten Haus alle denkbaren Unterkünfte: entweder direkt in der Natur oder näher am Wasser der Ostseeküste. Wir haben uns für die Region Westküste der Region Schonen (Skåne) direkt am Kattegatt auf der schwedischen Seite entschieden. Der Kattegatt ist das 22.000 km² große und durchschnittlich rund 80 Meter tiefe, äußerst schwierig zu befahrende Meeresgebiet zwischen dem dänischen Jütland und der schwedischen Westküste. Die Anfahrt erfolgt über Dänemark am einfachsten über Kopenhagen und über die Öresundbrücke in Richtung Malmö.
Südschweden -Welche Sehenswürdigkeiten lohnen sich an der Westküste?
Schweden verfügt über eine nahezu endlose Liste an sehenswerten Kulturschätzen, die sich für einen Besuch anbieten. Eine komplette Auflistung würde hier zweifellos etliche Seiten füllen. Wir schauen auf die großen und kleinen Städte entlang der Westküste am Kattegatt, die wir bei unserer Reise besucht haben. Hier kann man vor Ort entscheiden, ob man einen Blick in die Geschichte werfen, die historischen Altstädte besuchen, die innovativen Neuheiten entdecken oder einfach die langen Strandabschnitte genießen möchte.
Der kleine Marktplatz – Lilla Torg . Copyright Alexi Tauzin @ fotolia.com
Malmö in der Provinz Schonen (Skåne)
Alle Straßen der schönen Provinz führen nach Malmö. Die Stadt ist Teil der expandierenden Öresundregion und mit der dänischen Hauptstadt Kopenhagen über die gewaltige Öresundbrücke verbunden. Malmö hat sich zum Ziel gesetzt, eine nachhaltige Stadt zu werden. Es nimmt auf diesem Gebiet weltweit eine Führungsposition ein. Neben den Problemvierteln der Stadt werden im Augenblick viele Stadtteile neu bebaut. So entwickelt sich Malmö besonders rund um die Altstadt bis hin zum 2,5 km langen Ribersborg-Strand als Treffpunkt, an dem sich Jung und Alt, die Reichen und Schönen von Malmö und Besucher aus der ganzen Welt treffen, um zu schwimmen, in der Sonne zu liegen oder einfach nur, um die sonnigen Sommermonate mit Faulenzen zu genießen. Der Strand ist bequem zu Fuß vom Stadtzentrum zu erreichen.
Tipp
Der kleine Marktplatz – Lilla Torg – ist das historische Zentrum von Malmö: Umgeben von alten restaurierten Fachwerkhäusern ist es ein beliebter Treffpunkt im Zentrum mit zahlreichen gastronomischen Angeboten mit vielen Sitzplätzen im Außenbereich. Es ist ein kulinarischer Hotspot für Touristen und Einheimische mit vielen internationalen Speisen und ein guter Ausgangspunkt für die weiteren Erkundungen der Stadt.
Ausblick Helsingborg – Copyrght Kit Leong
Helsingborg
Helsingborg ist nach Malmö die zweitgrößte Stadt der Provinz und besitzt auch den zweitgrößten Hafen des Landes. Hier sind noch die Ursprünge als Burgfestung im Stadtbild zu erkennen. Entsprechend der strategischen Lage am Öresund war die Stadt häufiger in kriegerische Auseinandersetzungen in den vergangenen Jahrhunderten involviert. Jeder Stadtteil hat einen individuellen Charakter. Die historische Altstadt (Gamla stan) ist mit einer zum Teil mehrere Jahrhunderte alten Bebauung versehen; es gibt aber auch Wohnsiedlungen am Rande der Stadt wie Drottninghög, die mithilfe eines landesweiten Wohnungsbauprojekts der schwedischen Regierung entstanden sind oder städtische Villengegenden wie Olympia aus der wirtschaftlichen Hochzeit der Stadt und eher ländliche Gegenden wie in Råå.
Neben frischer Seeluft und leckerem Fisch bekommt man einige Besonderheiten geboten wie das Schloss Sofiero, dessen Geschichte zurück bis ins Jahr 1864 reicht, als Prinz Oscar und seine Gemahlin Sophia von Nassau der „Perle am Sund“ einen Besuch abstatten. Heute dient das Schloss aktuellen Ausstellungen und Events als Kulisse und ein Besuch des gepflegten Schlossgartens lohnt allemal.
Tipp
Ein Besuch im großzügig angelegten Hafenbereich lohnt sich auch für Tagestouristen. Hier kann man sich beim Blick über den Yachthafen erholen und je nach Saison frisch belegte Fischbrötchen oder in den zahlreichen Cafés und Restaurants die lokalen Gerichte frisch zubereitet genießen. Aufgrund der Nähe zum Zentrum kann man anschließend gestärkt zu Fuß das historische Stadtzentrum erkunden.
Addendum
Artikel aus dem Glamp Journal
Titebild: Schweden erleben — Copyright Charlotte @ AdobeStock
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