Jaguar ist auf dem Weg zum Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor bis zum Jahr 2025. Neben dem I-Pace als reines Elektroauto gibt es in der aktuellen Modellpalette den Jaguar E-Pace als Plug-in-Hybrid. Er bringt es als schwerer SUV mit dem Downsizing auf den Dreizylindermotor und dem Elektromotor auf 309 PS Systemleistung. Trotz gut 2,2 Tonnen Gesamtgewicht ist er zügig unterwegs auf unseren Testfahrten im Winter 2023.
Jaguar bietet den E-PACE mit einer breiten Motorenpalette als Mildhybrid-Versionen und in der PHEV-Version an. Der Markt wird sich wohl aufgrund des Wegfalls des Umweltbonus noch deutlich mehr hin zu noch mehr Zulassungen von reinen Elektroautos orientieren. Wer aber noch auf die Wallbox im eigenen Carport oder in der Garage zurückgreifen kann, für den ist der PHEV immer eine Überlegung wert. Der Kontrahent zum kompakten Audi-, BMW- oder Mercedes-SUV gefällt durch sein Understatement. Dezent im Auftritt besticht er vor allem im Innenraum durch hohe Funktionalität, sehr überzeugende Sitze und einem guten Überblick.
Mit vier Fahrprogrammen lässt sich nach eigenem Gusto das gesamte Fahrportfolio erleben. Vom dezenten ECO-Modus bis hin zum Sportmodus kann sich der Fahrer zwischen den einzelnen Fahrerlebnissen entscheiden. Der Dreizylinder surrt oder faucht dezent unter der Motorhaube je nach Anforderungen der Fahrer. Das 8-Gang-Automatikgetriebe koordiniert das Zusammenspiel der beiden Motoren, dabei sind je nach Fahrprogramm kurze Übergänge beim Gangwechsel bemerkbar. Optimal eingesetzt ist er sicher auf der Langstrecke, als SUV-Tourer spielt er mit den ausgereiften Assistenzsystemen und der adaptiven Geschwindigkeitsregelung seine Vorteile aus.
ADSR Modus sorgt für optimalen Grip
Das Interieur ist optimiert für Fahrer und Beifahrer. Allein der Fahrersitz mit den vielfach verstellbaren Einstellungsmöglichkeiten, der Speicherung der Sitzkonfiguration und der praktischen Mittelarmlehne laden zu großen Touren ein. Für die Fahrer wird Wert gelegt auf hohen und intuitiven Bedienungskomfort, wesentliche Funktionen zur Klimatisierung sind übersichtlich in der Mittelkonsole via Touchbedienung schnell erreichbar. Der traditionelle Automatikhebel ist klassisch in der Mittelkonsole platziert. Ein übersichtliches Head-up-Display informiert in Echtzeit zur Höchstgeschwindigkeit und gefahrenen Geschwindigkeit sowie zur Navigation.
Aber nicht nur das geschmackvolle Interieur ist ansprechend. Gerade im Winter gilt es die 309 PS und 540 Newtonmeter Drehmoment bei allen Straßenverhältnissen ohne Schlupf auf den Asphalt zu setzen. Auch hierfür gibt es eine passende Lösung. Über die per Schaltwippe für die einstellbaren Fahrmodi kann der AdSR-Modus eingelegt werden. Damit werden feinfühlig die Untergründe erfasst und insbesondere bei verschneiten oder vereisten Fahrbahnen Anfahr- und Bremshilfen wirksam eingesetzt. Der dosierte Grip ist die optimale Antwort auf die Winterfahrten.
Laden an der Wallbox
Gegenüber den klassischen tradierten Sechszylindern geht der Hybridantrieb mit den 309 PS und 540 Newtonmetern Drehmoment genügsamer mit dem Benzinverbrauch um. Die prognostizierten 1,6 Liter E10-Benzin laut WLTP sind im Winter im Praxisbetrieb natürlich illusorisch, sobald die Akkukapazität aufgebraucht ist. Aber es kann sich durchaus auf Werte zwischen 6 und 7 Liter einpendeln, und das ist bei dem hohen Eigengewicht schon ein Vorteil im Hinblick auf Umweltbewusstsein und CO2-Reduzierung. Immerhin lässt sich der PHEV im echten Norden im Winter bis zu 40 Kilometer elektrisch fahren, der Akku lässt sich schon in einer guten halben Stunde auf bis zu 80 % der Kapazität aufladen. Damit ist er vor allem für die heimische Wallbox interessant.
Der kompakte E-Pace ist gegenwärtig die Antwort auf den Zeitgeist nach weniger Verbrauch und geringere CO2-Emissionen. Wenn man es mit den früheren großformatigen Sechszylindern vergleicht, ist allein schon die Halbierung der Anzahl der Zylinder ein Gewinn für die Umweltbelastung. In den Bereichen der Geräuschdämmung, dem ausgereiften Fahrwerk und dem Fahrkomfort präsentiert sich der Baby-Jaguar in den tradierten Werten der Marke. Auch im Antritt innerhalb von sechseinhalb Sekunden von 0 auf 100 km/h und bei Überholmanövern setzt der E-PACE zum Sprung an, ohne in das Fach der Supersportler zu wechseln.
Fazit
Bevor in zwei Jahren die große Elektrooffensive von Jaguar zu erwarten ist, kann der luxuriöse E-PACE als Plug-in-Hybrid mit der typischen Jaguar-DNA punkten. Mit einem Bündel aus ansprechendem Ambiente und praktischen Fahrassistenzsystemen überzeugt er gerade im Winter mit hoher Fahrstabilität und ausgereiftem Federungskomfort. Das Kompaktmodell als PHEV ist ein Kraftbündel mit exzellenter Verarbeitungsqualität.
Addendum
Test aus dem Winter 2023.
Rückfragen und Anregungen unter 01575 / 287 3616 oder per Email an leser@glampjournal.de
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