Im Rahmen eines Tests hat die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) in Zusammenarbeit mit dem Auto Club Europe (ACE) 8 thermoelektrische Autokühlboxen im Jahr 2017 getestet. Sie können sowohl mit 12 V als auch mit 230 V betrieben werden, zum Beispiel auf Campingplätzen oder im Haushalt. Bei 7 Boxen lag der Preis im unteren Preissegment unter 100 Euro. Im Test überzeugte die preisgünstigste Kühlbox Mobicool T 26 AC/DC mit dem besten Ergebnis. Getestet wurden Kühlboxen unterschiedlicher Größen von 20,3 bis 32,8 Liter Nutzvolumen. Entsprechend unterschiedlich sind dann auch die Gewichte zwischen 3,6 bis 7,8 kg Eigengewicht.
Beurteilt wurden die Kühlboxen in 3 Schwerpunkten. Die Labortests beurteilten die Abkühlleistungen, das Isoliervermögen, die Geräuschentwicklung, den Falltest und die Energieeffizienz, das heißt die benötigte Energie für die Kühlleistung bei 12-V-Betrieb. Für den Test der Kühlleistung mussten bei 24 °C in eine Klimakammer. Dort mussten sie mit 12 V Spannung 6 Stunden kühlen. Hier punktete die Mobilcool mit der besten erreichten Temperatur von +12 °C. Entscheidender ist das Isoliervermögen im Sommer: Hier wurden die Kandidaten noch einmal nach der Abschaltung der Kühlung nach 4 Stunden bei +46 °C Umgebungstemperatur gemessen. Hier schnitten noch einmal die Mobicool mit +29,5 °C und die Campingaz mit + 29,7 °C am besten ab. Im Falltest aus 80 cm Höhe wurde keine Box beschädigt. Es zeigt sich deutlich, dass die thermoelektrischen Kühlboxen nur zum leichten Abkühlen unterhalb der Umgebungstemperatur geeignet sind.
Ein weiterer Test sollte das Isoliervermögen bei der Mitnahme aus dem Auto simulieren, zum Beispiel zu einer Veranstaltung oder an den Strand. Also wurde anschließend nach einer Abkühlung bei einer Außentemperatur von abermals +24 °C die Box von der Stromversorgung getrennt. Hierbei schnitten die Dometic und Mobilcool am besten ab. Die Kühlung ist stark von der Umgebungstemperatur abhängig – entsprechend ist der Stromverbrauch hoch, insbesondere bei den Boxen von AEG und Clatronic. Leider bieten nur die Boxen von Dometic und Campingaz einen Tiefentladeschutz für die Autobatterie. Die beste Vorbeugung bietet dagegen die Vorkühlung im Haus, im Ferienhaus oder direkt auf dem Campingplatz.
Gut gefüllte und nicht gesicherte Kühlboxen entwickeln sich im Auto bei Vollbremsungen leicht zu gefährlichen Geschossen. Nur die Fabrikate der Hersteller AEG und Ezetil lassen sich mit dem Sicherheitsgurt direkt verbinden. Die thermoelektrischen Kühlboxen eignen sich auch zum Warmhalten von Speisen. Diese Funktion boten allerdings nur die Modelle von Clatronic, Dometic und Severin. Über einen Schalter wird die Warmhaltefunktion aktiviert.
Laborbedingungen und Praxistauglichkeit
Der Test hat gezeigt, dass bei mitteleuropäischen Klimabedingungen ein zeitlich beschränkter Einsatz im Urlaub oder bei der Ausübung seines Hobbys mit dem Auto eine angebrachte Kühlung erzielen kann. Hierfür sind die thermoelektrischen Kühlboxen auf jeden Fall geeignet. Die Laborbedingungen weichen dann doch wesentlich in der Praxis ab. Bei den thermoelektrischen Kühlboxen wird beim Kühlen die warme Luft per Lüfter über die seitlichen Lüftungsschlitze abgeführt. Im Auto muss die Box also so platziert werden, dass die warme Luft gut abgeführt werden kann, sonst droht eine Überhitzung der Kühlbox. So müssen den eigenen Abmessungen immer noch mindestens 10 cm Freiraum eingehalten werden. Nur dann ist die Überhitzung ausgeschlossen und ein Kühleffekt für den Inhalt kann sich einstellen. Zu beachten ist auch, keine Flüssigkeiten direkt einzufüllen oder Eis direkt in die Box zu packen, da dieses sehr schnell zu schmelzen beginnt.
Wenn die grundlegenden Hinweise berücksichtigt werden, kann die erwartete Kühlleistung erfüllt werden. Wir haben uns noch einmal die zweitplatzierte Box von Dometic näher angeschaut. Sie ist die mit Abstand teuerste Box, bietet bei genauer Betrachtung jedoch einige Komfortmerkmale wie die Warmhaltefunktion oder ein übersichtliches Bedienfeld. Laut Herstellerbeschreibung lassen sich die Inhalte um bis zu 30 °C unterhalb der Umgebungstemperatur kühlen (Abschaltung bei 0 °C) oder bei der Warmhaltefunktion auf maximal 65 °C erwärmen oder warmhalten. Unter den Laborbedingungen wurde bei sommerlich hohen Temperaturen von +46 °C nach 4 Stunden gemessen. Hier zeichnet sich die Dometic durch die sehr gute Isolierung aus. Dafür fehlt bei der Box ein eigenes Staufach für das Kabel und die Ladungssicherung mit einer Vorrichtung für den Sicherheitsgurt.
Im täglichen Gebrauch im Auto sollte vor allem auf den Energiekonsum geachtet werden. Die Kühlbox hängt am 12-V-Zigarettenanzünder und hält die Lebensmittel kühl. Am Reiseziel werden die Lebensmittel direkt verzehrt. Die Lichtmaschine des Fahrzeuges erzeugt während der Fahrt die Energie für die Kühlbox. Sehr wichtig ist aufgrund des hohen Energieverbrauchs, dass die Box einen Schutz gegen die Tiefenentladung der Autobatterie, zum Beispiel bei der Dometic-Kühlbox, bietet. Sollte der Zigarettenanzünder nicht mit der Zündung abgeschaltet sein, kann es sehr zügig zur kompletten Entladung der Autobatterie kommen.
Die Kompressor-Kühlbox als Alternative
Wer häufig unterwegs ist und Wert auf eine hohe mobile Nutzung legt, ist mit einer Kompressor-Kühlbox flexibler. Neben der energiesparenden Kompressor-Kühltechnik und dem damit gekoppelten niedrigeren Energieverbrauch ist der Anschluss sogar an eine 12-V-Solaranlage gegeben. Der Energieverbrauch je nach Wetterlage liegt bei durchgehendem Betrieb bei circa 20 bis 50 Ah. Eine Kombination aus einem 150-W-Solarpanel gekoppelt mit einer 200-Ah-Solarbatterie ermöglicht fast den durchgehenden Betrieb vom Frühjahr bis zum Herbst.
Eine Kompressor-Kühlbox schafft es im Gegensatz zur Peltier-Kühlbox, Lebensmittel wirklich auf Kühlschrankniveau herunterzukühlen. Damit ist sie optimal für die Nutzung im Reisemobil, im Gartenhaus oder bei längeren Reisen mit dem Auto geeignet.
Fazit
Für viele Anwendungsfälle gibt es eine passende mobile Kühlbox. Vorab sollte man sich genau über Ausstattungsdetails, den Energieverbrauch und die praktisch erzielbaren Kühltemperaturen informieren. Für den dauerhaften Einsatz im Camping- und Freizeitbereich ist eine Kühlbox mit Kompressor-Kühltechnik effizienter im Hinblick auf den Energieverbrauch und die Kühlleistung.
Titelbild – Kühlboxen im Praxistest – Copyright dom636 – stock.adobe.com
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